ich möchte Ihnen danken. Für Ihre vielen tollen Bücher. Und
irgendwie auch für Ihre - meiner Meinung nach- nicht so guten Bücher.
Ich habe „Das Geheimnis des Kartenmachers“ damals geschenkt
bekommen. Von wem oder zu welchem Anlass weiß ich nicht mehr, auch wenn ich
stark meine Tante und Weihnachten im Verdacht habe. Und noch heute nach
mittlerweile sicher 10 Jahren oder mehr kann ich mich an fast jedes Detail
dieser Geschichte erinnern. Schon der Klappentext versetzt mich wieder zurück
und löst ein wohliges Gefühl aus. Genauso wie nur der Anblick der Falken-Saga
in meinem Regal in mir den Wunsch aufkommen lässt ein großes Abenteuer zu
erleben. Und Rätsel zu lösen. Jede Menge, vorzugsweise beduinische Rätsel.
Sie haben meine Vorstellung von einem guten historischen
Roman geprägt wie kein anderer Autor. Und auch wenn mich später Rebecca Gablé
und Andere ebenso begeisterten, so haben sie mich jedoch nicht so stark
geprägt. Wenn ich einen historischen Roman lese und am Ende kein Nachwort mit
den historischen Fakten finde bin ich enttäuscht. Und auch wenn ich nie eines
der Bücher aus den Bibliographien Ihrer Bücher gelesen habe, gehört ein solches
Verzeichnis weiterführender Literatur für mich ebenso zu einem historischen
Roman. Genauso wie es mich aufregt, wenn eine Handlung eigentlich auch in jeder
anderen Zeit spielen könnte. Denn Sie haben mir gezeigt, wie wunderbar es sein
kann „richtige“ Geschichte durch die Augen einer Buchfigur zu erleben. Und das
besagte Buchfigur dazu auch nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen muss.
Zwar konnten mich einige Ihrer Bücher nie richtig packen
z.B. sind mir Abby Lynn und Madison Mayfield immer fremd geblieben, aber auch
daraus habe ich gelernt. Bücher, wie „Meiner Feuer brennt im Land der Fallenden
Wasser“ dagegen habe mich in eine
andere, exotische Welt entführt, mich neue Dinge lernen lassen und bestimmte
Vorstellungen über Bord werfen lassen („Das unsichtbare Siegel“ ist ein auch
sehr gutes Beispiel für letzteres) und andere wie „Land des Feuers, Land der
Sehnsucht“ erkennen lassen, dass auch in der Fremde vieles nach zu Hause
klingt.
Ich bin quasi mit
Ihren Buchfiguren erwachsen geworden, aber jedes Mal, wenn ich denke „Jetzt
bin ich zu erwachsen für diese Bücher“ entdecke ich ein neues Buch von Ihnen,
das mich vom Gegenteil überzeugt. Die Medici-Trilogie z.B. oder „Himmel ohne
Sterne“, ein Buch das mich ebenso begeistert wie traurig und erschüttert zurück
gelassen hat.
Ich möchte gar nicht zählen in wie viele ihrer Figuren ich
irgendwie verliebt war. Auch wenn sie (fast) alle immer nach Amerika auswandern
wollen, eine Sehnsucht, die ich nicht verstehen kann. Aber schließlich haben
Ihre Figuren ja auch nicht das Glück mit Ihren Bücher durch die Welt und Zeit
reisen zu könne.
Davon, dass mir Ihre Bücher (und besonders Ihre Nachworte)
im Geschichtsunterricht geholfen haben, muss ich glaube ich gar nicht anfangen,
oder? Sie haben Geschichte zu einem meiner Lieblingsfächer in der Schule werden
lassen und gewissermaßen zu meinen 15 Punkten, also einer 1+, im mündlichen
Geschichtsabi beigetragen. Auch wenn ich als Gedankenstütze noch gut ein Buch
über den Präsidentschaftswahlkampf 1932 zwischen Roosevelt und Hoover hätte
gebrauchen können. ;-) Aber dass mir die vielen Jahreszahlen und Fakten nicht
langweilig wurden, das ist Ihr Verdienst.
Danke, dass ich an Ihrer Seite und der Seite Ihrer Figuren durch die Zeit reisen darf. Ich hoffe, dass ich auch in der
Zukunft noch ganz oft eines Ihrer Bücher zu meiner persönlichen TARDIS machen
kann.